Energieverschwendung stoppen
Auch im Altbau lohnt sich die Kontrolle der Luftdurchlässigkeit
◼ Über die Dichtheit ihres Hauses nachzudenken macht sich auch für Besitzer älterer Immobilien bezahlt. Eine gezielte Leckagesuche zeigt auf, durch welche Schwachstellen in der Gebäudehülle der kalte Wind pfeift und warme Heizungsluft unbemerkt nach draußen strömt. Wer außerdem die so genannte Luftwechselrate fachmännisch ermitteln lässt, erhält wichtige Hinweise auf den allgemeinen energetischen Zustand des Gebäudes. Darauf weist der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e. V. hin.
Mit Hilfe von Strömungsmessgeräten und Rauchpatronen machen sich die Experten auf die Suche nach verdeckten Luftlecks. Besonders häufig werden sie bei undicht eingebauten Tür- und Fensterrahmen fündig. Auch im Dachbereich lässt die Dichtheit von Altbauten nicht selten zu wünschen übrig. Sobald man die Fehlstellen kennt, kann man entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Zwar lässt sich nachträglich kaum noch die Dichtheit eines Neubaus erreichen, doch gelingt es fast immer, zumindest der schlimmsten Energieverschwendung einen Riegel vorzuschieben. Weil durch das „Stopfen“ der Ritzen auch Zugluft ausgeschaltet wird, verbessert sich zusätzlich die Wohnqualität .
Vor allem im Vorfeld einer geplanten Sanierung rät der Fachverband dazu, zunächst die Luftwechselrate des Gebäudes bestimmen zu lassen. Am besten über eine normgemäße Blower-Door-Messung, mindestens aber durch eine qualifizierte Schätzung. Dabei ermittelt man die Luftmenge, von der die Undichtigkeiten der Gebäudehülle unter Messbedingungen innerhalb von einer Stunde durchströmt werden. Der gewonnene „n
50-Wert“ zeigt an, wo eine Immobilie verglichen mit Neubauten oder Häusern gleichen Alters anzusiedeln ist. Je größer die Differenz zum aktuellen Standard der Energieeinsparverordnung (EnEV), desto umfangreicher dürften die Sanierungsmaßnahmen ausfallen. Die nachstehende Tabelle gibt einen ersten Überblick:
Baujahr ca.
|
zu erwartende Luftwechselrate (n50-Wert) für Einfamilienhäuser |
ab 2001 (EnEV-Standard) |
max. 3 (ohne Lüftungsanlage) |
1989 - 2000 |
1 bis 6 |
1976 – 1988 |
2 bis 10 |
1961 – 1975 |
5 bis 15 |
1941 – 1960 |
6 bis 20 |
bis 1940 |
10 bis 20 |
|
Werte nach EN 13465:2004 (D) und EnEV |
|
Tabelle: FLiB e. V. |
Adressen von Fachleuten für die Gebäudedichtheit sowie weitere Informationen zum Thema finden Hausbesitzer unter www.flib.de.
▸ Download [Word]
Bildmaterial
Download
Allgemeine Hinweise
Für weitere Presseauskünfte und Rückfragen:
Dipl.-Ing. Oliver Solcher • Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e. V. (FLiB e. V.) •
Storkower Straße 158 • 10407 Berlin • Telefon: +49 30 2903 5634 • Telefax: +49 30 2903 5772 • E-Mail: info@flib.de
Bilder und Grafiken
(wenn nicht anders angegeben):
FLiB e. V. • Veröffentlichung bei Quellenangabe honorarfrei • Belegexemplar erbeten.